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Mittwoch, 21. August 2002 – 19. Tag

Heute bin ich wieder topfit, toll, denn es geht in den Amboro-Nationalpark. Die 3 Geländewagen, mit denen wir in den Nationalpark fahren, haben 28 Jahre (Landrover), 25 Jahre (Landrover) sowie 12 Jahre (Toyota) auf dem Buckel.

Roberto fährt nicht mit, aber dafür Jens, ein 2-m-Hüne, der schon seit 20 Jahren in Bolivien lebt und immer noch perfekt bayerisch spricht. Er betreibt in Samaipata eine Diskothek. Nach 2 Std. Fahrt sind wir am Startpunkt, müssen aber vorher noch ein Tor losschrauben, da kein Schlüssel vorhanden ist. Eigentlich sollte Olaf, ein Österreicher, mit dem Schlüssel inzwischen am Tor sein. Olaf lebt auch schon lange in Bolivien und ist eine wahrhaft interessante Erscheinung. Olaf startet 5 Minuten vor uns zu einer Wanderung, er hat 4 Engländer dabei. Fürsorglich schickt er kurz darauf einen von ihnen zurück, um uns vor einem auf dem Boden liegenden Bienennest zu warnen. Nur Rolf geht direkt am Bienennest vorbei, sagt mir, er sei ja Bienenzüchter (zweibeinige?!).

Guide Frank legt ein enormes Tempo vor, macht dafür aber des öfteren Pause. Da wir im Nebelwald sind, lässt auch der Nebel nicht lange auf sich warten. Es fängt auch leicht zu nieseln an – schade.

„Im Amboro-Nationalpark – Nebelwald"

Frank zeigt uns dann einen Baum mit mehreren Lianen, hängt sich an eine kräftige und spielt Tarzan. Fast alle aus unserer Gruppe machen es ihm nach (so kann man auch mit kleinen Sachen großen Kindern Freude machen).

Wir gehen mittlerweile auch abseits der größeren Pfade. Ohne genaue Ortskenntnis hier herumzuirren, da dürfte es wohl schwierig sein wieder herauszufinden. Hans-Jürgen ist mittlerweile verzweifelt auf der Suche nach Kuhfladen, und oh Wunder, er findet auch welche. Sein Gesicht hellt sich auf und er ist glücklich.

Auf einem gefällten Baum machen wir Mittagspause und lassen uns unsere Marschverpflegung schmecken. Der Baum wurde übrigens gefällt, um an den Honig eines Bienennestes in ca. 5 m Höhe heranzukommen.

Auf dem Rückweg machen wir noch Halt bei einem Haus, werden von den Besitzern nebst Tochter willkommen geheißen und mit frischen selbstgebackenen Teigtaschen (mit Käse) versorgt. Dass Rosi mir die einzige Teigtasche ohne Käse wegfutterte, ist wirklich nur ein Gerücht. Zu den Teigtaschen gab es Kaffee und Tee.

Wie an vielen anderen Orten unserer Tour sind auch hier wieder luftgetrocknete Lehmziegel zu sehen. An einer Stelle wird Lehm losgehackt, anschließend mit Wasser vermengt und zum Formen in eine Kastenform gegeben. Zum Trocken werden die Ziegel dann auf einer halbwegs geraden Ebene ausgelegt.

Gesättigt treten wir den Heimweg an und kommen wohlbehalten in Samaipata wieder an.

Abendessen in einer umfunktionierten Garage (aber trotzdem ganz gemütlich, wenn auch etwas zugig). Es wird gegrillt. Die Würstchen sind Spitze, aber die Kuh war wohl etwas zu alt. Dafür stimmen aber die Beilagen, gebratener Manjok (lecker), Käsereis, Tomaten- und Krautsalat. Satt werden alle, auch wenn die Zahnstocher lange Zeit in Aktion sind.

Nach dem Essen hat Frank für uns eine Wein- und Likörprobe organisiert. Die Weine und auch die Liköre sind sehr lecker. Besonders ein Likör der mit ‚Unlust der Frauen’ angepriesen wird. Laut Likörhersteller sind die Frauen besonders fügsam und willig, wenn sie 2 Gläschen davon getrunken haben. Er preist aber auch einen Likör an, der bei Männern Viagra ersetzen soll. Ob wir gekauft haben? Das bleibt unser Geheimnis.

Anschließend geht es zu Sven in die Disco. Die Aufmachung der Disco und auch die Musik sind sehr ansprechend. Die Pina-Colada-Runde an diesem Abend besteht bereits aus 5 Personen. Unterhalte mich mit Frank noch über Diverses, nachdem Frank und Jürgen noch heiße Debatten über Kuhfladen im Urwald geführt haben.

„Stimmung in Sven’s Disco"

Ich habe keine Lust, zum Hotel zu laufen, und frage Frank zum Problem alkoholisiert Auto fahren. Frank: ‚Die Polizei hier haben wir im Griff, so lange kein Unfall passiert. Da wird mal was zugesteckt, wenn ein Familienmitglied krank ist oder im Krankenhaus liegt – und dann läuft das.’

Sven gibt noch einen bzw. zwei Singani aus, bekommt aber nach Cerveza und Pina Colada nicht besonders gut. Hoffentlich habe ich morgen keine Kopfschmerzen. Ich bin froh, als ich endlich hinten im Jeep (unter Mithilfe von schiebenden Händen) bin. Mit bei den letzten sind wie üblich: Friedel, Horst, Jürgen, Thomas und ich.

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Stand: 17. September 2002.