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Freitag, 09. August 2002 – 7. Tag

Am Morgen ist es kalt, obwohl die Sonne scheint, ich habe mal wieder den Sonnenaufgang verpennt.

„Im Salzhostal"

Vermummt sitzen wir am Frühstückstisch. Tische und Stühle sind auch aus Salzblöcken. Ist schon sehr interessant, in einem Gebäude zu übernachten, bei dem alles außer dem Dach aus Salzblöcken besteht.

Nach dem leckeren Frühstück machen wir einen lockeren Spaziergang über den Salar, schauen in die Occos (- Augen), in denen das Süßwasser sich nach oben drückt, und wir bewundern die darin zu sehenden Salzkristalle.

 

Marion erzählt uns dann noch einiges über Entstehung und Beschaffenheit des Salar. Der Salar ist etwa 17 x (!) so groß wie der Bodensee. Die Sonne strahlt mittlerweile enorm von oben, die Salzschicht strahlt zurück, ohne gute Sonnenbrille geht gar nichts.

Zurück am Hostal gratulieren wir Wilson zum Geburtstag (3 Jahre). Er strahlt, als er von uns Überraschungseierfiguren und von den anderen Karamellos erhält.

Gegen 11.00 Uhr kommen dann unsere 3 Geländewagen (Toyota Land Cruiser). Nicht unbedingt die neuesten Modelle, aber praktisch. Gepäck verladen (natürlich auf dem Dach), festzurren und ab geht die Fahrt zur Isla Pescado (Kaktusinsel).

Bei uns im Jeep geht der Tacho nicht, aber dafür der Drehzahlmesser. Unser Fahrer heißt Juan und kann leider nur spanisch. Ansonsten Mechtild, Jürgen, Udo, Matthias und ich im Jeep. Habe wegen meiner langen Beine Glück und kann vorne sitzen. Jürgen, der von sich selbst sagt: ‚Großes Herz im kleinen Körper’ hat die Ar...-Karte und muss jedes Mal über die Rückbank ganz nach hinten klettern. Er wird zu unserem König ernannt, denn er thront auf unserem Gepäck.

Mit geschätzten 70 Std.-km brettert Juan über die Salzpiste. Der Jeep driftet immer etwas ab, so dass Juan wirklich beide Hände am Lenker halten muss. Außerdem muss er auch noch auf die Löcher im Salz aufpassen. Wer hier reinfährt, der hängt wirklich.

In der Ferne sehen die umliegenden Berge wie eine Fata Morgana aus. Durch Luftspiegelungen ergeben sich wirklich seltsame Figuren.

 

Nach einer – ich weiß nicht wie langen – Fahrzeit taucht endlich die Kaktusinsel vor uns auf. Wir umfahren sie ein Stück bis zum Haupteingang, parken und betreten wieder ‚Festland’. Was wir sehen, lässt uns nur staunen. Eine karge Felskuppel, bewachsen mit Säulenkakteen ohne Ende. Einer der Fahrer führt uns über die Insel. Er (seinen Namen weiß ich leider nicht mehr) erklärt uns, der höchste Kaktus der Insel hat eine Höhe von 12 m. Pro Jahr wachsen diese Pflanzen ca. 1 cm. Folglich stehen hier Kakteen die (?) – richtig geschätzt!! alt sind.

Nach unserem Rundgang – die Anstiege sind ganz schön anstrengend – gibt’s Mittagessen am Jeep. Eine eigene Köchin gehört nämlich auch zu unserer Truppe und sie bereitet wirklich leckeres Essen zu.

Dann bewundern wir noch einmal dieses einzigartige Naturschauspiel: Kakteen inmitten einer riesigen Salzwüste.

Und weiter geht die Fahrt über den Salar. Wir kommen an Salzabbaustellen vorbei, arbeiten kann jetzt in der Mittagshitze natürlich keiner. Hacken liegen aber neben schon geschlagenen Salzblöcken. Für ein Foto mache ich doch einfach mal so, als ob.... Und schon kommt einer der Arbeiter und zeigt mir, wie es wirklich geht. Die Salzblöcke haben etwa ein Format von 50 x 40 x 30 cm.


Nach dem Verlassen des Salar kommen wir auf eine Staubpiste (in unserer Gruppe auch Öko-Straße genannt). Leider fährt Juan den beiden anderen Jeeps meist hinterher. Bedeutet für uns: schlechte Sicht und Staub schlucken. Ich bin im Gegensatz zu meiner Nase aber nicht gereizt. Inzwischen haben fast alle durch die trockene Luft, den Staub und die Hitze Probleme mit der Nase (trocken/geschwollen).

Juan stellt jetzt mehrfach sein fahrerisches Können unter Beweis und überholt auf der einspurigen Staubpiste ganz locker aber mit viel Fluchen vor uns fahrende Jeeps. An der Mimik kann ich erkennen, dass die anderen Fahrer auch fluchen.

Eine Mountainbike-Truppe (ich glaube aus Italien) wird auch überholt. Ihre Chance, mit Staublunge ins Hotel zu kommen, dürfte für diese Ärmsten bei ca. 95 % liegen, trotz der um den Mund und Nase gebundenen Tücher.

Auch wir möchten nur noch duschen, uns eincremen und ausruhen. Selbst trotz Lichtschutzfaktor 30 und mehr brennen die der Sonne ausgesetzten Körperstellen ganz schön.

Die Fahrt geht weiter bis zu unserem Hostal in San Juan. Frank und Friedel klinken sich in ein Fußballspiel der Kinder ein. Alle haben sehr viel Spaß und als wir bei einem Spaziergang durch das Dorf auch am Sportplatz der Jugendlichen vorbeikommen, stellen außerdem auch noch Matthias, Marion und Francoise ihre sportlichen Qualitäten unter Beweis.

Wir sind überrascht, als es die Möglichkeit zum Duschen gibt, damit hatten wir gar nicht gerechnet. Allerdings muss ein Trakt nach dem anderen duschen, da das warme Wasser immer nur an ein Haus angeschlossen werden kann. Aber das nehmen wir gern in Kauf. Bei uns dauert es aber mit dem warmen Wasser so lange, dass ich ungeduldig werde und lieber kalt dusche.

Zu unserem Hostal gehört auch eine Bar, die wir an diesem Abend ausgiebig nutzen. Horst kommt mit einem Indigeno-Freund, dem er unbedingt die tolle Jacke abkaufen will. Die beiden verstehen sich hervorragend, obwohl keiner die Sprache des anderen spricht. Doch Horst ist der Meinung, wer heidelbergerisch kann, wird auf der ganzen Welt verstanden. Scheint irgendwie auch zu stimmen. Wir amüsieren uns alle köstlich, bis es dann doch Zeit wird, unsere Betten aufzusuchen. Hier hängen buchstäblich ‚Säcke vor den Türen’, denn die Gardinen sind aus Sackleinen gemacht. Sieht irgendwie lustig aus, vielleicht schlafen wir deshalb so gut.

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Stand: 17. September 2002.