8. Tag

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Samstag, 10. August 2002 – 8. Tag

Bereits um 08.00 Uhr starten wir. Das Beladen der Jeeps geht inzwischen problemlos vor sich. Wie immer ist die Strecke ziemlich spektakulär. Es geht hoch und runter, teilweise durch Bäche, die vereist sind. Und immer wieder Lamas, Lamas.

„Lamas – immer wieder Lamas"

Unser Jeep hält am Wald der Steine. Hohe, sehr interessante Steinformationen lassen uns staunen und laden einige von uns zum Klettern ein. Hoch geht’s ja noch, aber runter hat besonders Jürgen mit seinen nicht sehr langen Beinen Probleme, so dass Friedel und Matthias ihm helfen, wieder sicher auf die Erde zu kommen.

Weiter geht es bis zum vereinbarten Treffpunkt für das Mittagessen. Aber unser Fahrer weiß anscheinend nicht mehr so genau wo. Wir stehen wartend mitten im Altiplano und kommentieren jede sich zeigende Staubwolke mit ‚da sind die andern ja endlich’. Aber Juan behält die Ruhe, wäscht seine Socken in einem Bach und legt sie zum Trocknen aus. Dann meldet ein fremder Jeep, dass unsere Gruppe in einem Dorf bereits Mittagsrast macht, also zurück, sonst bekommen wir nichts mehr mit. Dann erneuter Aufbruch und Juan sammelt seine inzwischen trockenen Socken wieder ein.

Anscheinend ist heute nicht unser Tag, denn jetzt streikt der Jeep. Immer wieder setzt der Motor aus, wird ‚repariert’ (d.h. Filter durchgepustet, mal aufgetankt, Deckel auf- bzw. zugeschraubt) und dann läuft er wieder ein paar Meter. Vielen ist diese Prozedur zu mühsam und sie setzen sich zu Fuß in Bewegung. Gutes Training für das Trekking, denn auch hier sind die Wege ziemlich steil. Nach 6 bis 7 Versuchen hat die Mannschaft der Fahrer es endlich geschafft, den Jeep wieder flott zu kriegen, wir können weiterfahren und sammeln die Wanderer unterwegs wieder ein.

Durch die ganzen Verzögerungen ist es schon dunkel, als wir an der Laguna Colorada ankommen. Die nächste Überraschung gibt es dort bei der Zuweisung der Zimmer, 14 Personen – 1 Raum. Aber wir sind doch 16. Da wird erst einmal der ‚Schnarcher’ (Horst hat sich selbst geoutet) ‚aussortiert’ und Jürgen erklärt sich mit ihm solidarisch und die beiden beziehen ein Sechser-Zimmer in der großen Hoffnung, dass die anderen Betten von 4 netten Französinnen belegt werden. (Aber: Pech gehabt, es kommen auch nur schnarchende Wanderer).

„Sammellager an der Laguna Colorada"

Wir anderen 14 versuchen inzwischen, uns in dem Zimmer einzurichten. Aber zuerst einmal gibt es Cocatee mit Rum oder Singani. Da sieht die Welt gleich viel freundlicher aus. Die Betten werden verteilt und die Regeln (Kopf an Kopf oder Fuß an Fuß) ausgehandelt.

Bei den sanitären Anlagen sind wir froh, dass es kein Licht gibt und wir deshalb alles nicht so genau sehen können (die Anlage ist einfach fürchterlich). Ohne Taschenlampe geht hier gar nichts, damit man wenigstens sieht, wo man hintritt bzw. reintritt.

Wie im Salzhostal steht vor der Toilette (generell sind alle Toiletten ca. 5 cm tiefer als in Deutschland) ein rundes, etwa 1 m hohes Fass, gefüllt mit eiskaltem Wasser. Daneben ein Kanister (ca. 4 – 5 l groß). Dieser wird dann mit Wasser gefüllt und zur Toilettenspülung benutzt. Andere Länder – andere Sitten.

Auch das Essen ist heute Abend nicht so besonders, die Kuh hat wohl viel gejoggt, denn das Fleisch ist zäh und sehnig. Dazu haben wir kein Licht (nur Taschenlampen oder Kerzen) und es ist lausig kalt. Wir werden wohl bald in unser Bett/Schlafsack kriechen.

14 Personen, die sich für auf engstem Raum für die Nacht fertig machen (d.h., Schlafsäcke ausrollen, dicke Sachen anziehen) sind schon ein arges Gewusel. Aber bald liegen alle und schlafen und keiner traut sich zu schnarchen, nur aus dem Nebenzimmer hört man Gesäge.

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Stand: 17. September 2002.