9. Tag

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Sonntag, 11. August 2002 – 9. Tag

 

Heute heißt es sehr früh aufstehen. Es ist noch kälter als gestern (nächtliche Temperaturen bis – 20 Grad sind hier keine Seltenheit) und so ziehen wir nur unsere Hosen über die dicke Wäsche, ein Kaugummi in den Mund (mehr geht nicht) und los geht’s.

Zuerst schraubt sich der Jeep wieder in eine Höhe von 4.900 m . Wir stehen dann auf einem Hochplateau und können runter zu den Geysiren gucken.

 

Es zischt und sprudelt und die Fontänen steigen meterhoch in den Himmel. Dazu liegt ein leichter Schwefelgeruch in der Luft. Wir laufen runter oder fahren mit dem Jeep, um alles aus nächster Nähe zu sehen und zu hören (teilweise knallt es ganz schön laut).

Leider haben wir nicht allzu viel Zeit, denn jetzt geht es weiter zu den heißen Quellen (Thermas de Chaliviri) zu Füßen des Cerro Polques. Hier ist uns ein warmes, wohltuendes Bad versprochen worden, doch sich bei Minustemperaturen draußen auszuziehen, behagt den wenigsten.

So liegen anschließend nur Udo, Matthias und Rosi behaglich im warmen Wasser. Einige andere wollen wenigstens ihre Füße waschen und staksen durch das Wasser.

„An – in den Thermas de Chaliviri"

Anschließend gibt es Frühstück am Jeep. Selten hat mir ein Marmeladenbrötchen so gut geschmeckt.

Nachdem Rolf wieder aufgetaucht ist, geht die Fahrt weiter zur Laguna Verde. Hier verschlägt es uns allen den Atem, denn die Laguna Verde ist einfach traumhaft schön. Auf über 4.600 m Höhe liegt sie zu Füßen des perfekt geformten Vulkanes Licancabur (direkt an der Grenze zu Chile). Die grünliche Farbe des Wassers beruht auf der hohen Konzentration von Blei, Schwefel und Kalziumkarbonaten. Bei strahlendem Himmel spiegelt sich der Vulkan eindrucksvoll im Wasser. Wir werden vor Ergriffenheit ganz still.

„An der Laguna Verde"

Dann geht es noch weiter hinauf durch wüstenartige Gegend wieder zur Laguna Colorada (4.775 m), einem rd. 48 km² großen Hochlandsee. Der Name des Sees bezieht sich auf seine rötliche Farbe, die von Algen und Plankton herrührt, die aber ihrerseits die Nahrungsgrundlage der Flamingos bilden. Neben den Andenflamingos brüten hier auch die seltenen James-Flamingos. Die Flamingos stehen natürlich ganz am anderen Ende der Lagune und sind nur undeutlich zu sehen. Viele tote Jungvögel liegen am Ufer der Lagune, vor kurzem war es hier bis –25 Grad kalt und Schnee. Während sich die Altvögel in die Nachbarlagune flüchten konnten, hat es viele der Jungvögel ‚erwischt’. Die extreme Witterung war einfach zu viel für sie.

Weiter geht die lange Fahrt nach Alota. Heute hat einer der anderen Jeeps Probleme, während der Motor unseres Jeeps schnurrt wie ein Kätzchen. Bei jedem Stop liegen die Fahrer unter den Jeeps und ‚warten’ die Wagen. Wir halten noch bei einer Flamingo-Lagune, doch als wir aussteigen und fotografieren wollen, erheben sich die Tiere sofort in die Luft. Nix mit Foto, aber der Anblick bleibt tief im Gedächtnis haften, so schön ist es. Die rosa Flamingos mit schwarz geränderten Flügeln sind schon ein traumhafter Anblick.

Juan drängt zur Weiterfahrt und so kommen wir kurze Zeit später in Alota an und beziehen unser Fünferzimmer und haben sogar (gegen extra Bezahlung) die Möglichkeit zu duschen (wie in einer Waschküche). Zum Haare waschen reicht es aber nicht und durch den Staub und Wind habe ich fast Rastalocken. Beim Griff in meine Haare habe ich das Gefühl, ich fasse in ein Bund Stroh. Aber die anderen sehen auch nicht viel besser aus. Francoise nimmt ihren Hut schon gar nicht mehr ab. Danach wieder Überraschungseier-Figuren verteilen, Essen, Glühwein trinken (tut bei der Kälte sehr gut) und ab in den Schlafsack. Heute traut sich Udo, wie ein Waldarbeiter zu sägen. Er muss wahrscheinlich die letzte Nacht nachholen.

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Stand: 17. September 2002.