Kurz vor neun werden Hans und Monika, Rainer und Marion, Manni sowie Wieland vom Taxi abgeholt und zum Flughafen gebracht. Wir winken und sind dann wirklich allein.
Fischmarkt in Manaus
Zuerst gehen wir zum Fischmarkt. Es ist entschieden mehr los als
gestern. Erstaunlich wie viele
Sorten es hier gibt und mit welcher Schnelligkeit die Fische
geschuppt und ausgenommen werden. Als ich einen besonders großen
Fisch fotografieren will, bedeutet mir der Händler zu warten. Er
hebt den Fisch hoch und stellt sich mit ihm in Positur. Ein tolles
Foto.
Eiskalte Kokosmilch
Auch der anschließende Obstmarkt ist interessant und wir trinken natürlich eine eiskalte Kokosmilch. Hier wird im Gegensatz zu Deutschland nur die Kokosmilch getrunken und nicht das Fruchtfleisch gegessen. In jeder Kokosnuss dürfte etwa 0,3 – 0,4 l Milch enthalten sein. Sie kostet 2 Real = ca. 0,70 €. Dann streifen wir durch Geschäfte und an Ständen entlang. Wir wollen ja noch Souvenirs kaufen. Hier gibt es Dutzende von Straßenzügen, voll mit Verkaufsbuden, da-zu Laden an Laden. Ich habe in diesen Tagen in Manaus unzählige dieser Verkaufsbuden ge-sehen. Für Friedel finden wir zwei schöne T-Shirts, gar nicht so einfach bei seiner Größe. Dann soll ich mir unbedingt etwas kaufen. Als ich nach langem Hin und Her etwas gefunden habe, reichen unsere Real nicht mehr aus, US-Dollar sind hier nicht erwünscht und das in einer Stadt mir rd. 2 Millionen Einwohnern.
Also auf zur Banko de Brasil (größte Bank Brasiliens) Geld
tauschen. Nach ungefähr 10 Minuten
wissen wir endlich, wo wir hin müssen, eine Nummer ziehen und dann
warten bis wir dran sind.
Vor jedem Schreibtisch ist ein Stuhlblock aufgebaut, wo wir uns
hinsetzen können. Die Dame
nimmt sich für jeden Kunden viel Zeit und stöckelt zwischendurch
immer wieder zum Kopierer oder sonstwohin. Nach einer knappen Stunde
sind wir endlich dran. Der Pass wird kontrolliert und kopiert. Name:
„Oh!“. Vorname, da sage ich doch gleich Theresa, sonst dauert es
noch länger. Dazu Hoteladresse und Anschrift usw. Endlich kann ich
unterschreiben, natürlich alles in mehrfacher Ausfertigung.Wo wir
das Geld abholen sollen, verstehe ich nicht, aber die Dame ist nett
und schwebt auf ihren High-Heels vor uns die Treppe runter ins
Erdgeschoss. Sie zeigt uns den Kassenraum, auch hier eine lange
Schlange. Wieder anstehen. Es geht nur langsam vorwärts, obwohl
teilweise alle vier Schalter besetzt sind. Endlich sind wir dran,
aber die Stöckelschuh-Dame hat wohl eine Null zuviel getippt. Also
kein Geld, sondern wieder die Treppe rauf. Als sie jedoch hört, dass
sie nicht korrekt gearbeitet hat, nimmt sie uns zwischendurch dran
und bringt uns persönlich wieder in den Kassenraum und zum Schalter,
damit wir nicht nochmal in der Schlange warten müssen. Sehr löblich,
aber trotzdem hat die ganze Aktion fast zwei Stunden (genau 110
Minuten) gedauert.
Restaurierte Häuser in der Nähe der Oper
Friedel hat Hunger und er will unbedingt in die
Churrascaria gegenüber dem Lokal von
gestern. Ist zwar einigermaßen sauber,
erinnert aber eher an eine Imbissbude. Aber
ihm schmeckt es, mir weniger. Die Hitze
macht uns fertig, womit haben wir die
eigentlich verdient. Trotzdem gehen wir
nochmals zur Oper, erfreuen uns an den
vielen schönen restaurierten Gebäuden und
streunen dann noch an den vielen Ständen
vorbei durch die Stadt. Hier scheint fast jeder
ein eigenes Geschäft zu haben, Grundfläche
max. 1 m². An einem Süßigkeitenstand
können wir nicht wider-stehen, Kokos hell und
dunkel und eine Karamellmasse mit Nüssen.
Klebt zwar irre an den Zäh-nen ist aber sehr
lecker.
Ein paar annehmbare Souvenirs haben wir inzwischen auch zwischen
all dem Kitsch gefunden.
Gegenüber unserem Hotel entdecken wir noch einen Stand mit frischen
Säften, natürlich Mara-cuja und grande. Es wird schon dunkel, als wir
ins Hotel kommen. Jetzt nur noch duschen, duschen, duschen.