17. Tag

Home
Reisebericht
Teilnehmer
Download
Links
Kontakt

Daintree-Nationalpark

Heute Morgen werden wir beim Frühstück von den Kookaburras (auch ‚lachender Hans’ genannt) unterhalten. Von diesen Vögeln hat auch die Pension von Marlies und Bruno ihren Namen. Die Vögel machen ein großes Getöse.

Ich habe mal wieder Pech. Beim Frühstück bricht mir ein großes Stück aus dem Zahn ab. Mist! Somit ist wohl der Dienstag (unser freier Tag) als Raftingtag mit Stromstellen bis Risiko 4,5 erledigt. Ich werde wohl einen Zahnarzt aufsuchen müssen.

Schon um 07.00 Uhr werden wir von unserem Guide, der sehr nett und freundlich ist, abgeholt. Es geht in den Daintree-Nationalpark, der als ältester Regenwald der Erde gilt. Vorbei geht es an riesigen Zuckerrohrfeldern, Australien ist der größte Exporteur der Welt.

Erster Stopp ist in Port Douglas, einer ruhigen, schicken Wohngegend mit toller Aussicht. Wenn man hier ein Haus bezahlen kann, dann hat man wirklich ausgesorgt. Wir besuchen auch noch einen kleinen, gut sortierten Markt. Leider haben wir nicht genug Zeit, alles anzusehen. Also schneller Handel, 5 Bumerangs, die hier wirklich schön bemalt sind. Der Händler versichert, dass sie garantiert nach dem Werfen zurückkommen. Aber er kennt meine Wurftechnik nicht, sonst würde er solch ein leichtsinniges Versprechen nicht geben. Er lässt auch mit sich handeln und so werden wir uns schnell einig.

Im Daintree-Nationalpark

Endlich geht’s in den Regenwald. Wir müssen treppauf- und treppab laufen. Wir sehen Bretterbäume von ungeheueren Ausmaßen, armdicke Lianen. Es gibt etliche Flüsschen, die mit den vielen Strudeln und dicken Steinen richtig romantisch aussehen. Auf einem Stein sitzt eine Schildkröte, die wohl nur darauf gewartet hat, von uns fotografiert zu werden. Dann geht’s über eine Hängebrücke. Nicht so richtig mein Fall, sie wackelt ziemlich stark. Aber die Aussicht, die sich uns bietet, ist mal wieder einmalig. Eine kleine exotische Echse an einem Baumstamm versetzt alle in großes Entzücken.

Kaum haben wir unseren Rundgang beendet, geht’s schon ins Infozentrum am Daintree-River. Dort sind interessante Tiere und Pflanzen ausgestellt, die Beschriftung und Erklärung aber leider wieder nur in Englisch. So bekomme ich nur Bruchstücke mit. Aber Bruno ist mal wieder unser Retter und erklärt so manches.

Nach einer kleinen Stärkung geht es dann mit dem Boot auf den Daintree-River.

Am Ufer riesige Mangroven, die in der Lage sind, mit ihren langen Wurzeln das Salz aus dem Wasser zu filtern. Im Schlamm des Ufers etliche Krokodile. Süßwasserkrokodile, die lt. Bruno ja nicht gefährlich sind. Sie sind ziemlich faul und brauchen bis zu 2 Jahren nicht zu fressen. Aber weiß ich, wann die 2 Jahre um sind? Wie immer sind auch viele Reiher zu sehen und diesmal lässt sich auch ein kleiner, knallblauer Kolibri fotografieren.

Am Daintree-River

Wir steigen aus dem Boot und werden wieder von unserem Bus abgeholt, müssen aber noch mal mit der Fähre über den Daintree-River übersetzen.

Jetzt geht es an Teeplantagen vorbei. Die Pflanzen sind oben alle gerade abrasiert. Bruno erklärt, dass hier der Tee mit Maschinen geerntet wird. Die Technik hält überall Einzug.

Auf einer großen Früchtefarm bereiten unsere Guides das Essen vor, während wir uns im Park umschauen dürfen. Mir gefallen besonders die Lippenstiftpalmen mit ihren bunten Stämmen. Pflanzen, die wir zu Hause mühsam im Blumentopf hochpäppeln, gedeihen hier als riesige Büsche. Die von den Guides bereiteten Steaks und der Fisch sind super-lecker. Als Nachtisch gibt es exotische Früchte, von denen wir viele noch nicht mal dem Namen und dem Aussehen nach kennen (z.B. die knallrote Drachenfrucht). Wir probieren natürlich alle.

Dann geht es wieder zu Fuß durch den Regenwald, diesmal auf extra angelegten Holzstegen, damit die Vegetation durch die Touristen nicht zertrampelt wird und alle auf den Wegen bleiben. Oder sollen die Touristen vielleicht vor dem giftigen Getier geschützt werden?? Wieder sehen wir einen phantastischen Brettwurzelbaum, der ca. 700 – 800 Jahre alt ist. Außerdem Würgefeigen, die ihrem Namen alle Ehre machen, sowie einen Regenschirmbaum. Bruno zeigt uns den Urbaum aller Pflanzen, eine kleine giftige Spinne (die hat also keinen milden Biss) und wilde Truthähne.

Unser Guide erklärt und zeigt uns den Regenwald. Da er ‚richtiges’ Englisch spricht, ist er einigermaßen zu verstehen. U.a. erzählt er auch von Baumkänguruhs, die viele nicht kennen. Diese Känguruhs schlafen in den Baumkronen und sind nachtaktiv. Utes Kommentar: ‚WWWauuuu’.

Auf dem Weg zum Bus erzählt uns Bruno noch von den fast ausgestorbenen Cassuwary, oder Helmcasuaren, die die Zeit der Dinosaurier überlebt haben. Es gibt sie (etwa noch 1000 Exemplare) nur noch in dieser Region von Australien und in Papua-Neuguinea.

Die ‚Mutter’ der Helmcasuare führt ein lockeres Leben, sie geht von einem zum anderen, legt jeweils die Eier (4 - 5)und lässt diese dann vom Vater ausbrüten. Der Vater zieht die Jungen auf, bis diese ihn nach ca.
1½ Jahren vertreiben.

Es wäre schon toll, wenn wir einen dieser seltenen, flugunfähigen Vögel sehen würden. Und, wie auf Bestellung raschelt es am Waldrand und ein ca. 12 Monate alter Cassuwary lässt sich sehen. Wir sind aber froh, dass es noch ein junges Exemplar ist, denn ein erwachsener Vogel kann einen Menschen töten. Während die Jungen aufgezogen werden, sind sie besonders aggressiv. Wir beobachten das Tier eine Weile, das langsam über die Straße schreitet. Auf der Rückfahrt sehen wir den Vogel nochmals über die Straße gehen. Kein Wunder, dass so viele Tiere überfahren werden. Es gibt sogar extra Hinweisschilder, dass Cassuwary den Weg kreuzen können.

 

Jetzt geht es noch zum Cape Tribulation, die Stelle, an der Regenwald und Reef sich treffen. Auch wieder so ein traumhaft schönes Fleckchen Erde. Friedel und Manne finden am Strand eine Qualle (jelli-fish). Sie ist grün, aber wenn sie mit Meerwasser besprenkelt wird, verfärbt sie sich rot. Unser Guide ist sich nicht ganz sicher, meint aber, sie könnte giftig sein. Anfassen möchte sie daher keiner.

Am Cape Tribulation

Zwischendurch braucht auch unser Guide mal eine Erholungspause und raucht sich eine Zigarette. Als ich sehe, wo er die Zigarettenkippe ‚entsorgt’, kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Er merkt es, und ebenso die anderen aus unserer Gruppe. Jetzt hilft nichts mehr, er muss es allen zeigen. Also zieht er seine Schuhe aus, damit alle seinen ‚Aschenbecher’ sehen können.

Während unserer Tour flirtet Ute ununterbrochen mit dem netten Guide, alle merken es, nur sie nicht. Sie soll ihm zum Schluss das Trinkgeld mit einem Küsschen übergeben, traut sich aber nur ersteres.

Es war ein anstrengend schöner Tag. Abends hat Marlies wieder lecker für uns gekocht und es gibt auch wieder einen gemütlichen Ausklang.

 

[Der vorherige Tag]  [Tagesübersicht]  [Der nächste Tag]

Home | Reisebericht | Teilnehmer | Download | Links | Kontakt

Bei Fragen oder Unklarheiten im Zusammenhang mit dieser Website, wenden Sie sich bitte an diese [Email].
Stand: 11. Juni 2004.