4. Tag

Home
Reisebericht
Teilnehmer
Download
Links
Kontakt

Fahrt in den Kakadu-Nationalpark/Ubirr Rock

Elvira verkündet heute Morgen stolz, dass sie in ihrem Zimmer die erste Kakerlake gesehen hat.

Heute fahren wir nach Jaribu in den Kakadu-Nationalpark, ca. 260 km. Entlang der Straße Sträucher und Eukalyptusbäume, von denen es in Australien zwischen 600 – 750 verschiedene Arten gibt. Koalas mögen aber nur ca. 10 % davon.

Eine große Plage dagegen sind die Termiten. Diese mögen fast alle Eukalyptusarten und dementsprechend häufig sind die Termitenhügel beiderseits des Weges. Die Termitenbauten sind bis zu 6 m hoch. Termiten sind Nachttiere und haben unter der Erde ein richtiges Höhlen- und Wegesystem. Sie sind willens und in der Lage, den Dachstuhl eines Hauses in etwa 2 Jahren komplett abzubauen.

Ich bin von den Termitenbauten total fasziniert. Wir halten an den Cathedrals of the North und können hautnah an die Bauten heran. Schon toll, was so kleine Tiere aufbauen können.

Unser täglicher Begleiter in den nächsten 12 Tagen sind Buschfeuer beiderseits der Straße. Hierbei wird zwischen kaltem und heißem Feuer unterschieden. Bei einem kalten Feuer treibt der Wind das Feuer so schnell, dass nur das bis zu 1,5 m hohe Gras verbrennt, während bei einem heißen Feuer auch Bäume und Sträucher in Mitleidenschaft gezogen werden.

In Jaribu heißt es zum ersten Mal – Zelte aufbauen. Der Campingplatz ist toll und verfügt sogar über einen Swimmingpool.

Bruno erklärt und zeigt uns den Aufbau der Zelte, der wirklich kinderleicht ist.

Auseinanderpacken, gerade hinlegen, 4 Heringe in die Ecken, Zelteingang aufziehen, eine zweiteilige Stange in die Mitte des Daches einhaken, unten ausrichten und schon steht das Zelt. Selbst ich mit meinen 1,90 m kann problemlos in der Mitte stehen. Für Mechtild und mich sowie für das Gepäck ist im Zelt genügend Platz.

Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang am Krokodil-River. Bruno erklärt uns, dass das Wasser vor 2 Wochen hier noch 2,5 m höher stand. Die Regenzeit war in diesem Jahr besonders lang. So stoßen wir auch nach kurzer Zeit auf eine Sperre, der Weg ist hier erstmal zu Ende, wir müssen umkehren. Dafür finden wir im Wald einen kleinen toten Hai, der bei Abfluss des Hochwassers liegen geblieben ist.

Eckhard misst 35 ° im Schatten, als wir uns zum Ubirr Rock aufmachen. Auf dem Weg dahin sehen wir die ersten 3 Känguruhs.

Die Hauptattraktion am Ubirr Rock sind die Felsmalereien der Aborigines. Während der Regenzeit suchten diese Schutz vor dem Wetter und zeichneten mit Naturfarben Bilder aus ihrem täglichen Leben an die überhängenden Felsen ihres Unterschlupfes. Wir müssen über große Steine klettern, damit wir die Malereien richtig sehen können. Wir sind erstaunt, wie gut erhalten die teilweise auf über 20.000 Jahre geschätzten Bilder sind.

Am Ubirr Rock

Am Ubirr Rock erwartet uns dann wieder ein Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Nur die vielen Touristen empfinde ich als störend. Ich suche mir einen Platz, der nicht so belebt ist und genieße das Naturschauspiel. Zur Krönung können wir dann in den Steinen auch noch einen kleinen Leguan mit ziemlich langem Schwanz beobachten.

Heute kocht Bruno für uns – Hühnchen, Nudeln und Salat – lecker.

Nach dem Abendessen spülen und abtrocknen. War während der ganzen Tour kein Problem. Klappte selbst ohne Absprache vorzüglich. Anschließend sitzen wir noch einige Zeit zusammen und trinken ein paar Dosen Bier oder Wein, der in 5-Liter-Kanistern abgepackt ist. Dabei lernen wir uns immer besser kennen. Dass Renate mit 24 die Jüngste und Eckhard mit 64 Jahren der Älteste ist, erfahren wir nun auch. Britta outet sich aufgrund ihrer Aussprache als echte Leipzigerin.

Die leeren Bierdosen werden nachher ordentlich platt getreten, damit der Müllsack nicht so voll ist.

Bruno stellt uns die Frage des Tages: ‚Wo kommen die Rotschwänzchen her?’ Als er die Lösung sagt, lachen alle Tränen bis auf Antje. Es dauert Stunden bis sie auch nur ansatzweise kapiert.

Wir stellen erstmals fest: ‚Urlaub macht dumm’. Dieser Satz muss dann für alles als Entschuldigung herhalten und wird von Eckhard später noch erweitert: ‚Urlaub macht dumm, faul und gefräßig’.

Wir hören auch zum ersten Mal die ‚lachenden Hühner’, welche über den Zeltplatz laufen und ein fürchterliches Geschrei veranstalten.

Irgendwann gehen dann auch die Letzten zum Schlafen. Aufgrund der hohen Temperaturen – es sind immer noch über 30 Grad – sowie der hohen Luftfeuchtigkeit ist Schlafen im Schlafsack nicht möglich. Also einfach auf den Schlafsack legen und pennen. Klappt ganz prima.

Dann auf einmal Schimpfen, Lärm und Gelächter. Gerd und Claudius kommen nicht in ihr Zelt. Es ist mit einem Schloss verrammelt. Die beiden wissen sofort, wer die Übeltäter sind und ziehen bei Regina und Britta die Heringe aus dem Zelt. Da verliert selbst das beste Zelt an Stabilität und stürzt zusammen. Regina, Britta und das Gepäck total durcheinander. In dem Chaos können Regina und Britta natürlich den Ausgang nicht finden. Aber sie nehmen es mit Humor.

 

[Der vorherige Tag]  [Tagesübersicht]  [Der nächste Tag]

Home | Reisebericht | Teilnehmer | Download | Links | Kontakt

Bei Fragen oder Unklarheiten im Zusammenhang mit dieser Website, wenden Sie sich bitte an diese [Email].
Stand: 11. Juni 2004.