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Edith-Falls, Katherine Gorges

Heute Nacht hat es leicht geregnet. Aber die Zelte waren dicht. Duschen ist heute beim Licht der Taschenlampe angesagt, da die solarbetriebene Anlage noch nicht läuft. Aber es gucken eh nur Frösche zu.

Beim Frühstück gibt es das leckere Dumper, eine tolle Abwechslung zum alltäglichen Toastbrot. Dumper wird nur aus Mehl, Salz und Bier (Hefe) zubereitet.

Beim Zeltabbau finden wir vor unserem Zelt eine Riesenspinne. Bruno identifiziert sie als Hansman. Sie hat einen ‚milden Biss’, ist also ungiftig. Eckhard steht an der Wäscheleine, die er gespannt hat und beobachtet die Ameisen, welche lustig darauf herumlaufen. Sein Kommentar: ‚Da greifen sie wieder an die Kameraden.’ Er ist von diesen Viechern schon tüchtig gebissen worden. Dabei kann man von denen mit grünem Hinterteil Tee kochen, der nach Zitrone schmeckt.

Heute ist es mit nur 25 Grad richtig kühl. Aber wir wissen es zu schätzen.

Kaffeepause gibt es heute in Pine Creek, einer alten Goldgräberstadt. Danach überqueren wir die neuen Eisenbahnschienen des Zuges, der von Darwin nach Adelaide fährt (über 3.000 km). Es gibt nur einen Schienenstrang, der Zug fährt im wöchentlichen Rhythmus hin und her. Er wird von den Einheimischen liebevoll ‚The Ghan’ genannt. Seine Schienen begleiten uns ein ganzes Stück auf unserem Weg.

Bei den Edith-Falls ist nächster Stopp. Ein tolles Naturschwimmbad mit ca. 60 m hohem Wasserfall. Eckhard und ich schwimmen hin (ca. 150 m). Der Wasserfall hat so eine Kraft, dass wir ihn seitwärts ‚angehen’ müssen, sonst werden wir immer wieder weggetrieben. Der Rückweg geht natürlich ungleich einfacher. Dann lasse ich mich im See treiben, schaue einfach in den Himmel und träume.

Edith Falls

Auf der Liegewiese erscheint ein Känguruh. Es ist sehr zutraulich, also an Menschen gewöhnt. Später gehe ich noch einmal mit Friedel zurück. Die Wiese ist leer, aber das Känguruh kommt zurück und ich kann es streicheln.

Und wieder heißt es vor dem Genießen erst mal bergauf wandern. Mit Trinkflasche, Badesachen und Kamera machen wir uns auf den Weg. Mechtild und einige andere bleiben unten am See. Der Weg bergauf ist auch hier wieder steinig. Die Sonne knallt heute ganz schön. Eincremen also dringend nötig. Die Beschilderung ist zwar einfach aber zweckmäßig.

Von Zeit zu Zeit kommen wir an interessanten Aussichtspunkten vorbei. Kurz vor unserem Ziel noch eine Treppe hinunter und wir sind an einer schön gelegenen Badebucht angekommen. Badesachen an und rein ins Wasser. Das Wasser ist auch hier wieder angenehm warm. Mitten im See eine Steininsel so richtig zum Relaxen. Manfred und Claudius versuchen, an der Felswand um eine Ecke zu klettern, um dann unter den Wasserfall zu kommen. Misslingt aber – Felsen zu glatt – Strömung zu stark.

An den Edith Falls

Irgendwann habe ich mich dann auch auf die Steininsel gewagt und genieße es, im Wasser zu liegen. Das Wasser kühlt auch die mittlerweile recht zahlreichen Insektenstiche. Die Zeit geht auch hier wieder viel zu schnell vorbei und es heißt abtrocknen und anziehen.

Der Rückweg ist ein anderer, aber wir haben keine Probleme, ihn zu finden. Zwischen Felsbrocken hindurch gehen wir nun meistens bergab in Richtung Rastplatz. Kurz vor unserem Ziel geht es noch einmal durch eine Furt. Schuhe ausziehen und trocken oder Schuhe an und nass – ich entscheide mich für letzteres.

Am Parkplatz wartet Bruno schon mit Würstchen (wie er ausdrücklich betont, von einem Österreicher gemacht) und Brötchen auf uns. Wir müssen pausenlos die Vögel verscheuchen, die sich auch für unser Picknick interessieren.

Wir fahren weiter nach Katherine. Hier müssen wir mal wieder für die nächsten Tage einkaufen. Vor allem die Männerkochgruppe ist schwer im Stress (ist aber nur Mechtilds Meinung).

Die Einkäufe werden dann gleich in der Kühlkiste und in den anderen Kochkisten verstaut. Als die Kühlkiste aufgemacht wird, glotzt uns ein Frosch an. Wir lassen ihn frei, aber ob er in der Stadt glücklich wird?

Weiter geht’s. Wir müssen noch nach Katherine Gorge. Bruno rumpelt so über eine Schikane, dass alle wach sind. Die nächste Schikane nimmt er aber ganz weich, so dass er Applaus bekommt.

Auf dem Campingplatz sind viele Bäume durch fliegende Füchse besetzt, riesige Fledermäuse (Spannweite bis 80 cm), die ein erbärmliches Geschrei und einen fürchterlichen Gestank verursachen. Außerdem ist der Platz voll Känguruh-Scheiße, so dass erst gefegt werden muss, ehe die Zelte aufgestellt werden können.

Die Fledermäuse hängen tagsüber in den Bäumen und fächeln sich kühle Luft zu. Dabei stoßen sie pausenlos Schreie aus. Sie gehen auch tagsüber auf Futtersuche, da diese Fledermäuse ‚sehen’ können und nicht auf ihr Sonar angewiesen sind. In der Dämmerung fliegen sie jedoch fast alle wie auf ein geheimes Kommando auf Futtersuche, kommen aber leider nachts wieder zurück zum Campingplatz. Bruno erklärt uns, dass die fliegenden Füchse nur vom Baum aus starten können, falls sie auf den Boden fallen, müssen sie erst an einem Baum hochklettern.

Heute Abend kochen Britta und Regina, morgen ist die Männergruppe dran. Der Abend scheint lustig zu werden. Wir (Mechtild, Gerd, Claudius, Manfred, Renate und ich sowie zeitweise noch Antje) prosten und zu. Als Renate erklärt, Alkohol mache sie immer so anhänglich, wird sie von uns Männern animiert, ordentlich mitzutrinken. Lockere Sprüche hin und her, es ist lustig und macht Spaß.

Gerd versucht sich im beidbeinigen Dosen-Platt-Sprung. Versuch gelungen. Wir haben eine neue Sportart!

Gegen 22.10 Uhr müssen wir vom Campingplatz aufbrechen, um keine Beschwerde wegen Ruhestörung zu bekommen. Wir sind jetzt noch sieben Personen. Bruno führt uns weg vom Campingplatz immer weiter und weiter. Claudius hat in einen Karton 13 Dosen Bier eingepackt, die er nun mitschleppen muss. Nach ca. 10 Minuten sind wir an einem ruhigen Ort angekommen und nehmen auf dem Rasen sowie auf einer Bank Platz.

Wir nehmen unsere Gespräche wieder auf. Plötzlich ruft Bruno: ‚Renate, nicht bewegen, Schlange!’ und hechtet auf, aber es waren nur Brittas Füße.

Irgendwann kommt das Gespräch auch auf einheimisches Obst. Australien ist ja auch ein Land exotischer Früchte. So gibt es u.a. hier auch die Lychees. Etliche von uns kannten dieses Obst nicht. Renate als unser Nesthäkchen weiß sogar wie diese schmecken, nämlich wie Sp……. Woher sie das wohl weiß?

Als Gerd dann noch eine Dose Bier trinken will, bricht ihm der Haken ab. Claudius übernimmt die Dose und rückt ihr mit einem Messer zu Leibe. Natürlich bekommt Claudius die Dose auf, aber gleichzeitig gibt es eine tolle Bierfontäne, das Meiste davon dann anschließend auf Claudius Haaren.

Irgendwann hatte dann auch dieser Abend ein Ende. Ich kann nur sagen: ‚Es war ein toller Abend’.

Nachts regnet es und es ist ziemlich laut auf dem Platz. Man hat das Gefühl, die zurückkommenden fliegenden Füchse stoßen an die Zelte und die herumhoppelnden Känguruhs boxen die Zeltwände ein. Auch scheinen die Känguruhs alle erkältet zu sein, sie niesen pausenlos.

Der Gestank erweist sich jetzt jedoch als positiv, so muss ich Friedels Fahne nicht riechen. (Ha, ha, ha)

 

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Stand: 11. Juni 2004.